Neue Mobilitätslösungen für den Nordpark statt hundert teurer Parkplätze

Die Stadt Wuppertal plant den Bau von hundert zusätzlichen Parkplätzen an der Straße Mallack, der Zufahrt zum Nordpark. Dabei entstehen Kosten von 500.000 Euro, also 5.000 Euro pro Parkplatz, finanziert aus dem Stellplatzablöse-Topf.

Marc Schulz, Bürgermeister und GRÜNER Stadtverordneter:

„Der Nordpark ist ein sehr beliebter Park, dessen Attraktivität durch Maßnahmen wie dem Skywalk oder dem neu gestalteten Kinderspielplatz in den letzten Jahren noch einmal massiv gestiegen ist. Gleichzeitig nimmt der Autoverkehr entlang der äußerst engen Straße Mallack weiter zu und bereitet sowohl den Besucher*innen des Parks als auch den Anwohner*innen große Probleme. Daraus nun aber zu schließen, das Parkproblem mit hundert zusätzlichen Parkplätzen bekämpfen zu wollen ist so, als wolle man ein Feuer mit Öl löschen. Statt mehr Parkangebote zu machen und somit noch mehr Autos anzulocken, müssen alternative Mobilitätskonzepte gefördert werden. So wäre ein Kleinbus, wie er heute bereits auf der Hardt zum Einsatz kommt, sicherlich eine gute Alternative, um den Individualverkehr zu reduzieren. Außerdem ist aus unserer Sicht eine schnelle Realisierung der ehemaligen Bahntrasse Loh-Hatzfeld ein weiterer Beitrag zur Lösung des Problems: die Trasse, die von der Nordbahntrasse am Loh bis hoch zum Hatzfelder Wasserturm geht, verläuft direkt am Nordpark vorbei und könnte somit viele Menschen dazu verleiten, auf das Auto zu verzichten und stattdessen diesen Weg zu nehmen. Um in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen trotzdem eine Anfahrt zu ermöglichen, sollten auf den jetzigen Parkflächen weitere Behindertenparkplätze eingerichtet werden.

Ein weiterer Kritikpunkt besteht aus unserer Sicht bei den Ausgaben für die Herrichtung der bislang unbebauten und mit Bäumen bewachsenen Fläche: Kosten in Höhe von einer halben Millionen Euro in der Planung für hundert Parkplätze stehen für uns in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Effekt. Beim Radhaus am Döppersberg hat der Rat Ende 2018 die Reißleine gezogen, als die Kosten aus dem Ruder liefen und hat sich auf Initiative des schwarz-GRÜNEN Kernbündnisses für die Schaffung alternativer, dezentraler Abstellmöglichkeiten ausgesprochen. Die gleichen Maßstäbe müssen aus unserer Sicht auch bei alle anderen Verkehrsmittel gelten. Deshalb wollen wir, dass mit den Mitteln andere, zukunftweisendere Mobilitätsangebote in den Vordergrund gestellt und gefördert werden.“

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