Angekündigte Abschaffung der Pooltestungen ist fatale Fehlentscheidung

Während der Inzidenzwert in Wuppertal immer noch bei knapp 1.600 liegt, die Impfquote immer noch viel zu niedrig ist und immer weitere Fälle von Covid-Infektionen insbesondere mit der Omikron-Variante bekannt werden, plant die NRW-Schulministerin die Pooltestungen an den Grundschulen ab dem 28. Februar abzuschaffen.

Hierzu erklärt Marc Schulz, GRÜNER Landtagskandidat für den Wahlkreis 33 (Wuppertal II):

„Diese Entscheidung ist ein fatales Signal für die Schulen, durch das der Eindruck erweckt wird als wären wir mittlerweile aus dem Gröbsten raus. Tatsache ist aber, dass wir in den vergangenen sieben Tagen in unserer Stadt 5.700 neu gemeldete Covid-Infektionen hatten und daher auch weiterhin Schutzmaßnahmen benötigen, wenn wir die Einschränkungen in unserem Alltag schrittweise zurückführen wollen. Insbesondere Schulen sind aktuell laut Einschätzungen von Virolog*innen ein wesentlicher Infektionstreiber. Deshalb muss hier sichergestellt werden, dass die Kinder, die am Unterricht teilnehmen, zuverlässig negativ getestet sind, sowohl im Interesse der Mitschüler*innen, aber auch im Sinne des Arbeitsschutzes der Lehrenden.

Schon Anfang des Monats sorgte das neu von der Landesregierung vorgeschriebene Testverfahren an den Grundschulen für Verunsicherung und Ärger. Aktuell werden nach einem positiven Pooltest die betreffenden Klassen am folgenden Schultag von den Lehrerinnen und Lehrern mit einem einfachen Schnelltest getestet und nicht mehr mit einem aussagekräftigeren PCR-Test. Dieses Verfahren führte insbesondere in den Schulkollegien zu großer Sorge, da die Lehrerinnen und Lehrer diese Tests eigenhändig vornehmen müssen und somit ebenfalls einem großen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt sind. Die nun angekündigte weitere Lockerung wird diese Unsicherheit verschärfen. Zum Zeitpunkt des Höhepunktes des Infektionsgeschehens die Verantwortung für die Testung, die Voraussetzung für die Teilnahme am Unterricht sind, nun den Eltern zu übertragen, ist absolut fahrlässig und falsch. Statt alle paar Tage neue Regelungen zu schaffen, die Chaos produzieren, brauchen Lehrende, Schulleitungen, Eltern und Schüler*innen endlich Verlässlichkeit und Sicherheit.

Ich unterstütze den Appell der Stadt Wuppertal an das Land NRW, umsetzbare Lösungen für eine schulische Testung zu schaffen und im Sinne der Forderung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Einrichtung mobiler Teststationen in Schulnähe, auf dem Schulgrundstück oder sogar in den Schulräumlichkeiten zu ermöglichen und hierfür finanzielle Mittel für die Kommunen zur Verfügung zu stellen“.

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