Während der aktuellen Debatte rund um die Verkehrspolitik in Wuppertal fällt vor allem die Uneinigkeit innerhalb der SPD und das daraus resultierende Schweigen des Oberbürgermeister-Kandidaten Mucke auf.
Hierzu erklärt Marc Schulz, GRÜNER Stadtverordneter und Bürgermeister:
„Natürlich ist es nicht immer ganz einfach, die Positionen von zwei unterschiedlichen Parteien unter einen Hut zu bringen. Trotzdem hat sich Uwe Schneidewind in den vergangenen Wochen oft klar zur Verkehrspolitik geäußert. Von daher ist die jüngste Aufforderung des SPD-Vorsitzenden Köksal, Schneidewind möge sich und seine Haltung zur Busspur auf der B7 erklären, ein durchschaubarer und gleichermaßen verzweifelter Versuch von der eigenen partei-internen Zerrissenheit abzulenken. Uwe Schneidewind ist nämlich mit seiner Positionierung der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos näher als die eigene Mutterpartei mit ihrem Vorsitzenden Köksal.
Die Positionen zur Verkehrswende von Uwe Schneidewind finden unsere Unterstützung. Sein Credo lautet, dass wenn die Talachse in zehn Jahren noch so aussieht wie heute, haben wir alle zusammen die Zukunft verpasst. Und genau so ist es. Umso interessanter ist es aber zu sehen, dass der amtierende OB Mucke, der ja nur von einer Partei unterstützt wird und somit eigentlich leichtes Spiel bei der Positionierung haben müsste, bis heute keine klare Haltung in den wesentlichen verkehrspolitischen Fragen entwickelt hat, sondern sich mit ziemlich schwurbeligen Allgemeinplätzen durch den Wahlkampf windet. Seine Genossinnen und Genossen sind gespalten zwischen einem Beharren auf dem Status Quo (Spitzenkandidat Reese und Herr Köksal) und den Befürwortern einer Verkehrswende (u. a. die JUSOS). Von Mucke gibt es hier nur Schweigen. Dabei haben die Wählerinnen und Wähler im Wahlkampf das Recht zu erfahren, wofür er in der Verkehrspolitik steht: für ein Weiter so wie seine Parteifreunde Reese und Köksal oder für die Verkehrswende. Ich fordere ihn daher auf Stellung zu beziehen, so wie es sein Herausforderer Schneidewind bereits in der letzten Woche getan hat. Sonst macht es den Eindruck, dass Mucke Angst davor hat, in seiner Partei zwischen die Fronten zu geraten und wie gewohnt nur versucht, allen zu gefallen und bei niemandem anzuecken.“