Frühlingsempfang der GRÜNEN Ratsfraktion 2017

Die Fraktionsvorsitzenden der GRÜNEN, Anja Liebert und Marc Schulz, begrüßten die Gäste im Café der Alten Feuerwache, die mit ihrer Aktion 25 Jahre Kinderarmut viel Aufmerksamkeit in Wuppertal erhielt.

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Foto: Mathias Kehren

Marc Schulz wies darauf hin, dass in den letzten Jahren vieles besser in Wuppertal geworden ist. Besonders hob er die Toleranz, Vielfalt und Offenheit hervor und das große Engagement in der Flüchtlingsarbeit.

Auf Kritik kann jedoch nicht verzichtet werden. Beispiele dafür waren der schlechte Umgang der GroKo mit dem überfüllten Einwohnermeldeamt, die Notwendigkeit einer siebten Gesamtschule sowie die immer noch zu hohe Kinder- und Jugendarmut in unserer Stadt. Mehr und flexiblere Betreuungsangebote, eine bessere Finanzausstattung der freien Wohlfahrtsverbände und Sportvereine und eine gerechtere Staffelung der KiTa-Gebühren kosten zwar Geld, sind aber im Sinne eines präventiven Ansatzes unverzichtbar, wie er in Anwesenheit des Oberbürgermeisters, der genau das während des OB-Wahlkampfes immer wieder in Aussicht gestellt hatte, hervorhob.

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Foto: Mathias Kehren

Anja Liebert wies angesichts des nahenden Internationalen Frauentages auf ein Alleinstellungsmerkmal der GRÜNEN hin: Frauen gehören bei uns traditionell ganz nach vorn, deshalb haben wir auch eine Doppelspitze. Grundsätzlich wird die Besetzung aller Posten mit einem mindestens 50prozentigen Frauenanteil vergeben.

Ihre weiteren Themen: fehlende autofreie Siedlungen, die Chancen für die Umgestaltung des Platzes am Kolk, zu einem Begegnungsort für Bürger*innen und dem Wunsch, dass die Kosten des ÖPNV nicht davon abhängig gemacht werden, wieviel Kohle in Wilhelmshaven verbrannt wird.

Jörg Degenkolb-Degerli, Bühnenliterat und Slam-Poet, lockerte die politischen Reden auf und ließ weder die Schwebebahn noch die GRÜNE Ratsfraktion ungeschoren.

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Foto: Mathias Kehren

Sylvia Löhrmann, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW, bilanzierte die Regierungsarbeit und die Auswirkungen auf die Kommunen, die sehr positiv waren: durch den Stärkungspakt NRW hat Wuppertal erst die Chance auf einen ausgeglichenen Haushalt erhalten, bei der Verleihung des Schulpreises an die Gesamtschule Barmen war sie gerne mit in Berlin, ein weiteres wichtiges Thema ist das Konzept „Kein Kind zurücklassen“, die Finanzierung der Schulsozialarbeit und Integrationshelfer*innen, obwohl der Bund seiner Verantwortung hier nicht nachkommt u.v.a.

Bürgermeisterin Bettina Brücher überreichte der Foodsharing-Initiative Wuppertal die Goldene Sonnenblume 2017. Zum ersten Mal verliehen die Stadtverordneten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN diesen Preis, dotiert mit 150 Euro. Ausgezeichnet werden Initiativen, die sich für einen nachhaltigen Lebensstil einsetzen.

Das Projekt der Foodsharing Initiative ist die Rettung von Lebensmitteln. Pro Jahr landen allein in Deutschland 18 Millionen Tonnen genießbare Lebensmittel im Müll, pro Bundesbürger*in sind das mehr als 80 Kilo. Eine ungeheure Verschwendung von Ressourcen, vergeudete Energie und eine Geringschätzung von Nahrungsmitteln!

Die Foodsharer tun etwas! Sie sammeln genießbare Lebensmittel ein, haben ein Netzwerk von Supermärkten, Händlern und Privatpersonen aufgebaut und bieten an verschiedenen „Fair-Teilern“ im Stadtgebiet die Produkte kostenlos an. Die Lebensmittel werden fachgerecht gelagert und weitergegeben.

Die Foodsharerinnen und Foodsharer sind Botschafter und Vorbilder für nachhaltiges Leben in Wuppertal. Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung mit der Goldenen Sonnenblume!

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