Grünes Licht für Downhill-Strecke am Kothener Busch
(Artikel aus DIESE GRÜNEN Nr. 81, 9/2010)
Wie könnte man das Wort Downhill am besten ins Deutsche übersetzen? Bergabfahrt mit einem Mountainbike (letzteres schon wieder nicht deutsch) klingt zwar umständlich, trifft es aber am ehesten. Es geht also darum, dass RadfahrsportlerInnen mit ihrem Mountainbike eine steile Piste runterfahren. Erwartungsgemäß können hierbei gerade dann Probleme auftauchen, wenn „Downhiller“ und andere Personen, die zu Fuß unterwegs sind, aufeinandertreffen. Und genau deshalb entwickelte sich in Barmen eine intensive Debatte zwischen der Bezirksvertretung, die eine bereits vorhandene, aber illegale Strecke im Kothener Busch legalisieren wollte, den Bikern sowie AnwohnerInnen. Zum Hintergrund: seit Jahren beobachtete die Forstverwaltung der Stadt eine zunehmende Nutzung des Waldes am Kothen durch junge SportlerInnen, die mit ihrem Rad auf nicht befestigten Pisten die Hänge hinunter rasten. Trotz aller Versuche, die Strecke durch das Liegenlassen von umgestürzten Bäumen oder ähnliche provisorische Schikanen unmöglich zu machen, ließen sich die Biker „ihre“ Downhillstrecke nicht wegnehmen, so dass die Stadt auf Initiative von mehreren Jugendlichen, die darum baten, die Strecke zu legalisieren, erste Überlegungen anstellte, wie dies umgesetzt werden könnte. Der Vorteil lag auf der Hand: eine bisher illegale Situation, die aber trotz aller Bemühungen der Stadt nicht abzustellen war, könnte legalisiert und durch entsprechende Entschleunigungs- und Sicherheitsmaßnahmen für alle Waldnutzer verbessert werden. Da seitens der Anwohnerinnen und Anwohner und des Kothener Bürgervereins jedoch Zweifel laut wurden, ob die An- und Abreise der SportlerInnen reibungslos und ohne Beeinträchtigung für die dort lebenden Menschen erfolgen könne wurde die Entscheidung in der Sitzung der BV im Juli zunächst vertagt, um das Ergebnis einer vom Bürgerverein organisierten Bürgerversammlung abzuwarten. Die dort vorgebrachten Einwände und Bedenken wurden dann in der Sitzung im September den BezirksvertreterInnen vorgebracht und abgewogen, so dass am Ende ein Beschluss gefasst wurde, der die Genehmigung der Strecke versuchsweise für ein Jahr vorsah, aber andererseits die Verwaltung auffordert, die Bedenken ernst zu nehmen und Maßnahmen zur Vermeidung von Problemen zu prüfen sowie eine zentrale Anlaufstelle für Beschwerden zu schaffen. In einem Jahr wird sich dann die Politik im Stadtteil noch einmal intensiv mit den bis dahin gemachten Erfahrungen beschäftigen und über eine Weiterführung der Strecke entscheiden. Bis dahin wird sich hoffentlich ein einvernehmliches Miteinander etabliert haben, das Rücksicht auf die AnwohnerInnen nimmt, die Sicherheit für die WaldnutzerInnen schafft und den SportlerInnen die Möglichkeit gibt, ihrer Freizeitbeschäftigung höchst legal nachzugehen.