Wofür das Alles?

Die Londoner Zeitung „The Independent“ schrieb einmal: „Blogs sind der wahr gewordene Traum des Exhibitionisten und Online-Schwätzers“. Und genauso, wie man schon auch ein gewisses Quantum an Eitelkeit mitbringen muss, um sich eine eigene Website anzulegen, genauso richtig scheint auch das Verdikt des Independent zu sein. Allerdings: nur mit Schein kommt man nicht weit, wieso sollte man sich die ganze Arbeit antun, wenn man nichts zu erzählen hat,bzw. wenn das, was man zu berichten hat, niemanden interessiert. Warum glaube ich also, dass es jemanden gibt, den das, was ich schreibe, interessiert? Ich hoffe es, denn immerhin geht es in der Kommunalpolitik um Entscheidungen, die uns unmittelbar betreffen. Der Zustand von Schulgebäuden, oder von Straßen und Plätzen, die Attraktivität der Innenstädte und die Qualität und Quantität der Sportanlagen, all das und noch viel mehr wird im Rat entschieden. Und auch wenn der Spielraum dank denkbar knapper Kassen nicht mehr groß ist, kann dennoch der ein oder andere Lichtblick vermeldet werden. So hat Wuppertal zum Beispiel im Bereich der Bildung die Weichen gestellt zu mehr Ganztagsbetreuung im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule. Bis zum Ende des Schuljahres 2007/08 kann somit jedes vierte Kind in einer OGGS aufgenommen werden. Ein großer Erfolg sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern, denen zukünftig ein Nebeneinander von Familie und Beruf erleichtert wird. Ein weiterer grüner Erfolg in Zeiten leerer Kassen ist die Beitragsbefreiung bei den Elternbeiträgen für die Teilnahme an der OGGS für Eltern, deren Einkommen unter 12.500 Euro pro Jahr liegt. Diese Beitragsbefreiung sollte zur Gegenfinanzierung aufgehoben werden, so dass auch Geringstverdiener zukünftig mit 15 Euro zur Kasse gebeten worden wären. Dem Einsatz der alten grünen Fraktion, die bereits in einer Pressmitteilung vom 17.03.2004 vor einer Aufhebung der Befreiung gewarnt hatte, ist dieses zu verdanken. Weil ich also glaube, dass Kommunalpolitik durchaus spannend und erfolgreich sein kann und weil ich hoffe, dass ich nicht der einzige bin, der das so sieht, möchte ich anderen Menschen die Möglichkeit geben, etwas Einblick in meine Arbeit zu gewinnen. Ich halte das Medium „Inernet-Tagebuch“ für besonders gelungen, da es zum ersten sehr aktuell ist und zweitens den Schreiber von einer gewissen Formalität im Schreibstil befreit. Ich hoffe, das ich genügend Zeit finde, dieses Tagebuch zu füttern.</p>
Also, viel Spaß beim Lesen und frohe Ostern!

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