Zur Debatte um den offenen Brief des Vereins Haus und Grund zum Wuppertaler Wohnungsmarkt und der Stadtentwicklungspolitik insgesamt erklärt Marc Schulz, Fraktionsvorsitzender und GRÜNER OB-Kandidat:
„Die Kritik des Eigentümerverbandes an der Stadtentwicklungspolitik des Rathauses weist auf einen wichtigen Umstand hin: wir haben in Wuppertal eine Vielzahl von Handlungskonzepten zu vielen unterschiedlichen Themenfeldern, die aus ihrer Sicht die wichtigsten Ansätze beschreiben, um Wuppertal fit für die Zukunft zu machen. Was eindeutig fehlt, ist ein integriertes Stadtentwicklungskonzept, das die Bereiche Versorgung, Wohnen, Wirtschaft, Umwelt, Mobilität und soziale Infrastruktur vereint und als Leitbild für die weitere Entwicklung der Stadt dient. Die Bewältigung der Aufgaben, die mit dem demografischen Wandel einhergehen und die knappen kommunalen Haushaltsmittel machen eine solche Gesamtstrategie unverzichtbar, damit die zukünftige Entwicklung der Stadt in den wesentlichen Handlungsfeldern zielgerichtet erfolgen kann. Bislang wurden die städtebaulichen Leitbilder von Oberbürgermeister Jung selbst von oben herab vorgegeben (Leitlinien des Oberbürgermeisters zur Stadtentwicklung).
Wenn der zuständige Dezernent Meyer in seinem Antwortschreiben an Haus und Grund nun darauf hinweist, man müsse gemeinsam nach Lösungen suchen, zeigt er zwar den richtigen Weg auf. Allerdings kommen von ihm bislang keine Impulse, um einen solchen Gesamtprozess zu starten, die einzelnen Akteure werden mit der Bewältigung der Herausforderungen alleine gelassen. Wir brauchen eine ernsthafte gemeinsame Debatte über die weitere Entwicklung unserer Stadt und keine Ankündigungs-Politik. Daran müssen alle Akteure in der Stadt und die Bürgerinnen und Bürger umfassend beteiligt werden. Für diesen öffentlichen und transparenten Leitbild-Prozess, der aus der Mitte der Stadt und nicht von oben herab entstehen soll, werde ich mich als Oberbürgermeister einsetzen“.