Weder Jagdgesetz noch Katzen gehören in die Tonne, Herr Spiecker!

Junge Katze mit Marienkäfer, auf grüner Wiese mit blauem Himmel

Rechtzeitig zum Weltkatzentag am 08. August 2016 kritisierte der CDU-Landtagsabgeordnete Spiecker das neue Ökologische Landesjagdgesetz, mit dem der Katzenabschuss in NRW zukünftig verboten wird.

Dazu erklärt Marc Schulz, Fraktionsvorsitzender:

„Ein wesentlicher Erfolg des neuen Gesetzes ist das überfällige Verbot des Katzenabschusses. Es hilft, die Natur wirkungsvoller zu schützen und unnötiges Tierleid zu beenden.
Die vorherige Regelung war nicht nur tierfeindlicher, sondern verminderte die Katzenpopulation bei einer Million wild lebende Katzen lediglich um 14.000 Tiere in NRW. Sie war also weitestgehend wirkungslos.
Es ist schon bemerkenswert, dass der Landtagsabgeordnete Spiecker sich unverhohlen für das Töten von Katzen ausspricht.

Wir GRÜNE setzen uns demgegenüber für eine Kennzeichnungs-, Registrierungs- und Kastrationspflicht ein. Auf diesem Weg wird das Problem der zu hohen Population von wild lebenden Katzen viel effektiver und tierfreundlicher geregelt, anstatt das Gesetz (und damit offenbar auch die Tiere selbst) „in die Tonne“ zu hauen, wie der CDU-MdL das fordert.“

Paul-Yves Ramette, Sprecher der GRÜNEN im Ausschuss für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit:

“Wenn Herr Spiecker das baldige Fehlen eines Tierheimes in einer Großstadt Wuppertal bemängelt, so ist das zwar richtig, das Problem ist jedoch seit langem bekannt. Zudem trieft die Aussage vor Scheinheiligkeit. Es gab von GRÜNER Seite mehrfach Initiativen im Ausschuss Schutz, Ordnung und Sauberkeit, den Tierschutz in Wuppertal mit einem Tierheim sicher zu stellen, zuletzt im April diesen Jahres. Neben der SPD war es jedoch auch immer die CDU, der ein Tierheim in Wuppertal einfach nicht wichtig genug war, um hier aktiv zu werden.

Und auch auf Bundesebene bekleckert sich die CDU nicht mit Ruhm: bei der Kastrationspflicht lehnt die Bundesregierung, besser gesagt das zuständige und von einem CDU-Politiker geführte Landwirtschaftsministerium, eine Bundesregelung ab. Auch ein von den GRÜNEN unterstützter Vorstoß von Tierschützer*innen, in Wuppertal eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht einzuführen, fand Ende vergangenen Jahres im zuständigen Ausschuss für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit keine Mehrheit, weil die große Koalition keinen Handlungsbedarf sah. Die neuerliche Initiative des Katzenschutzbundes findet natürlich auch unsere Unterstützung. Die aktuelle Kritik der CDU am Landesjagdgesetz hingegen schießt (nicht nur in diesem Fall) deutlich übers Ziel hinaus.“

Artikel kommentieren