Zukunft des Carnaper Platzes: Bürgerinnen und Bürger sollen mitentscheiden

Zur Ankündigung der Stadt, der Politik im November einen Beschlussvorschlag zum Verkauf des Carnaper Platzes an die WSW vorlegen zu wollen, erklärt Marc Schulz, GRÜNER Fraktionsvorsitzender und Barmer Stadtverordneter:

„Zum wiederholten Male bricht die Verwaltung beim Thema Carnaper Platz ihr Versprechen an die Politik, frühzeitig über die Entwicklungen beim geplanten Verkauf des Grundstücks zu informieren. Vielmehr müssen sowohl die Mitglieder der Bezirksvertretung Barmen, die mehrfach eine bessere Einbindung gefordert hatte, als auch die Ratsfraktionen Informationen aus den Medien entnehmen, um überhaupt Kenntnis zu erhalten. Gerade vor dem Hintergrund der großspurigen Ankündigung des schwarz-roten Kooperationsvertrages, in der neuen Ratsperiode deutlich mehr Wert auf Transparenz und Bürgerbeteiligung legen zu wollen als bisher, ist dieses Vorgehen unverständlich.

Mehrfach hatte sich die Bezirksvertretung mit dem Thema beschäftigt und mit großer Mehrheit die schlechte Kommunikation seitens der Stadt und der WSW kritisiert. Die Zusicherungen der Stadt, die politischen Gremien zukünftig frühzeitiger einzubeziehen, wurden anschließend immer wieder missachtet. Nun soll also im November ein Beschluss gefasst werden. Dabei ist uns GRÜNEN die Gesundheit der WSW-Mitarbeiter*innen natürlich sehr wichtig. Gleichzeitig muss bei der Entscheidung aber auch berücksichtigt werden, dass ein zentraler Ort für Großveranstaltungen für eine Stadt wie Wuppertal unverzichtbar ist. Ob ein Alternativstandort weit im Westen vor diesem Hintergrund sinnvoll ist, muss kritisch hinterfragt werden. Auch für die auf dem Carnaper Platz parkenden Fahrzeuge müsste eine Alternative gefunden werden, hierzu hat die Verwaltung bisher keinerlei Lösungsvorschläge gemacht.

An dieser Stelle kann die Kooperation aus CDU und SPD beweisen, ob ihr Einsatz für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung tatsächlich ernst gemeint ist. Wir werden daher für die Sitzung des Rates im November fordern, dass die zukünftige Verwendung der Fläche an der Carnaper Straße und Ideen für einen alternativen Veranstaltungsort für Wuppertal gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens (z. B. Planungszelle) erarbeitet werden. Dabei müssten auch alle bisher geprüften Alternativen Flächen für einen Neubau der WSW auf den Tisch gelegt werden, denn bisher wurde die Entscheidung für den Carnaper Platz als “alternativlos” dargestellt. Natürlich müsste eine Entscheidung über den Verkauf der Fläche bis dahin zurückgestellt werden.“

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